Bewerbung Hebamme

Bewerbung als Hebamme

Die Ausbildung für Hebammen und Entbindungspfleger ist in Deutschland einheitlich geregelt. Sie dauert 3 Jahre und findet in speziellen Fachschulen statt, die an eine Klinik angegliedert sind. Der Theorieanteil während der Ausbildung beträgt etwa ein Drittel, der praktische Anteil zwei Drittel. Die Mittlere Reife wird von den meisten Hebammenschulen vorausgesetzt, doch auch mit einem Hauptschulabschluss kann unter bestimmten Voraussetzungen die Ausbildung erfolgen.

Aufgaben der Hebamme

baby-hebammeQuelle: © Dalia Drulia – fotolia.com

Eine Hebamme hilft bei allen Belangen rund um die Geburt eines Babys.

Vielen Menschen fällt bei der Tätigkeit einer Hebamme zuerst die Hilfe bei der Entbindung ein. Doch das Aufgabenspektrum ist sehr viel abwechslungsreicher und vielfältiger. Bereits während der Schwangerschaft berät die Hebamme die werdenden Mütter bei allen Fragen, die im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt auftreten können. Wie ernähre ich mich richtig? Wo kann ich finanzielle Hilfen bekommen? Welche Klinik ist die richtige für mich oder kann ich auch zu Hause entbinden? Die Hebamme kann bei all diesen Fragen kompetent weiterhelfen. Sie führt außerdem Vorsorgeuntersuchungen durch und leitet Geburtsvorbereitungskurse für Mütter oder Paare.

Bei der Geburt selbst begleitet sie die Mütter durch die Zeit der Wehen und versucht, diese anstrengenden Stunden so angenehm wie möglich zu machen. Die Hebamme kontrolliert regelmäßig die Herztöne und die Lage des Kindes und führt schließlich bei komplikationslosen Schwangerschaften die Geburt selbstständig durch. Sie versorgt das Neugeborene, dokumentiert den Geburtsverlauf und hilft der Mutter bei den ersten Stillversuchen.

In der Nachsorge kümmert sich die Hebamme um die Gesundheit der Mutter, kontrolliert die Gebärmutterrückbildung und bei Dammschnitten die Wundheilung. Sie überwacht das Gewicht des Babys, gibt Tipps zum Wickeln, zum Baden und zur Nabelpflege und unterstützt die junge Mutter bei Stillproblemen. Auch geben Hebammen Kurse zur Rückbildung und Beckenbodengymnastik.

Was sollte bei einer Bewerbung beachtet werden?

Die Hebammenschulen wählen nach eigenen Kriterien aus, wen sie als Schülerin oder Schüler aufnehmen. Hilfreich ist bei der Bewerbung aber auf jeden Fall, schon etwas Erfahrung in den Bereichen gesammelt zu haben, die im Hebammenberuf besonders wichtig sind. Ideal ist natürlich, wenn man ein Praktikum bei einer Hebamme absolviert und schon mal in den Beruf reingeschnuppert hat. Doch auch alle anderen Praktika oder Tätigkeiten, bei denen man Einfühlungsvermögen, Kontakt mit Menschen, eine hohe Belastbarkeit oder auch das Arbeiten im Schichtdienst nachweisen kann, sollten in der Bewerbung auf jeden Fall erwähnt werden.

Gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern und in Deutsch sind ebenfalls von Vorteil, denn die Hebamme muss nicht nur medizinisches Fachwissen anwenden, sondern Pflegeleistungen auch abrechnen und dokumentieren können.

Für wen ist der Beruf geeignet?

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Beruf der Hebamme oder des Entbindungspflegers ein ganz besonders hohes Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen verlangt. Zudem sollte jeder, der sich für diese Ausbildung entscheidet, psychisch stabil und belastbar sein. Nicht alle Schwangerschaften und Geburten verlaufen problemlos – auch damit muss eine Hebamme umgehen können. Weiterhin muss ein Bewerber die Bereitschaft zum Schichtdienst mitbringen und sich flexibel auf unterschiedliche Situationen und Menschen einstellen können. Wenn das gegeben ist, kann Hebamme oder Entbindungspfleger der absolute Traumberuf sein.