Mit Fernstudium die Karriere befördern – Weiterbildung als Bonus in der Bewerbung

Bereits seit Jahren bemängelt die OECD („Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“, ein internationaler Zusammenschluss von derzeit 34 Staaten), dass in Deutschland zu wenig junge Leute ein Hochschulstudium absolvieren. Doch derzeit ist eine dramatische Trendwende abzusehen: Immer mehr Menschen beginnen ein akademisches Studium.

Absolvent eines Fernstudiums

Die Studierquote, d.h. die Anzahl der Schulabgänger eines Jahrgangs, die ein Studium aufgenommen haben, ist in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt. Gleichzeitig stieg auch das Interesse an einem Fernstudium an:

Studierten 2009 noch etwa 85.000 Fernstudenten an allen Fernhochschulen zusammen, so sind derzeit allein an der öffentlich-rechtlichen Fernuniversität Hagen über 80.000 Studenten eingeschrieben – dazu kommen noch einige zehntausend Fernstudenten an den verschiedenen privaten und staatlichen Fernhochschulen. Woher kommt dieses plötzliche Interesse an einem (Fern-)Studium – und was bringt es überhaupt?

Gute Gründe für eine Weiterbildung per Fernstudium

Die Erklärung ist vor allem in diesen beiden Gründen zu finden:

  1. Das lebenslange Lernen wird immer wichtiger.
  2. Das Interesse an einer Weiterbildung per Fernstudium steigt seit der letzten großen Finanzkrise kontinuierlich an.

Die Zeiten, in denen Arbeitnehmer einen Beruf erlernt und diesen bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand ausgeübt haben, sind längst vorbei. Stattdessen dreht sich das Karussell des Wissens immer schneller – vermeintliche wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Neuerungen veralten manchmal von einem Tag auf den anderen. Um nun den fachlichen Anschluss im Beruf nicht zu verpassen, ist eine kontinuierliche Weiterbildung notwendig.

Das alte Sprichwort „Wer rastet, der rostet“ gewinnt demzufolge immer mehr an Richtigkeit. Nun ist aber eine Weiterbildung oder gar ein mehrjähriges Studium neben einem Vollzeitjob nur mühsam zu bewältigen – eine gute Alternative wird daher durch die Angebote der Fernschulen und Fernhochschulen angeboten. Ergo: Je wichtiger die ständige berufliche Weiterqualifikation in der Gesellschaft wird, desto mehr Angebote zu Fernstudiengängen gibt es auf dem Markt.

Zu Beginn der letzten Finanzkrise 2009 stieg die Nachfrage nach derartigen Studiengängen und Lehrgängen stark an, denn viele Menschen wollten durch eine Weiterqualifikation schlicht Engagement zeigen und ihren Job retten. Mittlerweile sieht der Arbeitsmarkt in Deutschland für Arbeitnehmer recht rosig aus – sofern sie gut qualifiziert sind. Das Interesse an Fernstudiengängen ist ungebrochen hoch. Folgende gute Gründe sprechen also für die Aufnahme eines Fernstudiums / eines Fernlehrgangs:

  1. Erklimmen der nächsten Stufe der Karriereleiter
  2. Empfehlung für eine verantwortungsvollere Tätigkeit
  3. Einschlagen ganz neuer beruflicher Wege
  4. Bedürfnis nach persönlicher Weiterentwicklung / Bildung

Neben einer weiteren Qualifizierung im Job gibt es weitere Gründe für ein Fernstudium, die mit der klassischen Karriere zunächst einmal nicht viel gemein haben. Viele Fernstudenten möchten durch ihr Fernstudium einen ganz neuen beruflichen Werdegang einschlagen, andere wiederum studieren nur aus dem Wunsch heraus, sich persönlich weiterzubilden. Aber auch diese Gründe können später zu einer Karriere führen, nur eben in einem völlig neuen Bereich. Die Auswahl an Fernstudiengängen ist indes auch sehr groß, alleine in Deutschland werden über 3.000 Studiengänge von mehr als 400 verschiedenen Instituten angeboten – eine Hilfe bei der Recherche bietet die Plattform fernstudieren.de.

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Was halten Arbeitgeber von einem Fernstudium?

Die meisten potenziellen Arbeitgeber sind von einem – bereits absolvierten – Fernstudium sehr angetan, vor allem dann, wenn es neben dem Beruf zu Ende gebracht wurde. Gemäß den bei verschiedenen Umfragen gezielten Ergebnissen gelten Fernstudenten bei Personalern als

  • zielstrebig
  • überdurchschnittlich engagiert
  • hochmotiviert
  • gut organisiert
  • sehr selbstständig.

Die genannten Skills sind allesamt vor allem bei höheren / verantwortungsvolleren Positionen von hoher Wichtigkeit, weshalb ein großer Teil der Personalverantwortlichen bevorzugt Fernstudenten einstellt. Diese haben nicht nur die oben aufgezählten Skills bereits unter Beweis gestellt, sondern zudem gleichzeitig noch Berufserfahrung gesammelt. Diesen Vorteil haben Fernstudenten Studenten an Präsenzhochschulen voraus.

Die genannten positiven Faktoren gelten vor allem bei der Stellensuche jedoch nur für Bewerber, die das Fernstudium bereits erfolgreich absolviert haben – und die sich zudem für ein Studium entschieden haben, das dem Unternehmen tatsächlich einen Mehrwert bietet. Hingegen werden Bewerber, die sich noch mitten in ihrem Fernstudium befinden, seitens der Personaler eher skeptisch betrachtet. Denn viele Arbeitgeber befürchten, dass der Zeitaufwand fürs Studium mit dem Engagement für den Job kollidieren – und die Arbeit darunter leiden muss.

Wie verkaufe ich mein Fernstudium gut in einer Bewerbung?

Prinzipiell gilt: Ein akademischer Abschluss ist ein akademischer Abschluss, ob dieser nun an einer Präsenzhochschule oder einer Fernhochschule erworben wurde. Das bedeutet: Wo der Bachelor oder Master nun konkret erworben wurde, ist erst einmal unerheblich. Wichtig ist nur, dass der gefragte Abschluss tatsächlich vorhanden ist. Ergo lässt sich ein Fernstudium in einer Bewerbung eigentlich immer gut verkaufen, vorausgesetzt, es wurde bereits fertig studiert.

Wer sich noch mitten im Studium befindet und sich währenddessen beruflich neu orientieren möchte, sollte sich gute Argumente einfallen lassen, wie sich Studium und Job gut miteinander vereinbaren lassen – ohne das vor allem der Job darunter leidet. Pluspunkte, die ein Bewerber einbringen könnte, sind beispielsweise:

  • Ich kann durch das Fernstudium erworbenes aktuelles Fachwissen direkt im Job anwenden.
  • Ich studiere in meiner Freizeit, um ausreichend Kapazitäten und Kraft für den Job frei zu haben – und mich überdies für diesen über mein Arbeitsengagement hinaus zu qualifizieren.

Übrigens sollte bei der Wahl des Fernstudienganges auch darauf geachtet werden, dass dieser zum gewünschten Jobprofil passt. Ansonsten könnte es ein böses Erwachen geben, wenn der falsche Studiengang ausgewählt wurde und eigentlich eine andere Qualifikation gefragt war. Zudem sollten abgebrochene Fernstudiengänge im Lebenslauf besser nicht aufgeführt werden. Dies ist allein aus dem Grund nicht notwendig, weil Fernstudenten im Falle des Nicht-Erwähnens selten eine Lücke klaffen haben.

Welche Fernhochschulen haben einen sehr guten Ruf bei Arbeitgebern?

In erster Linie kommt es auf den erreichten Abschluss an, in zweiter auf die erzielte Abschlussnote und in dritter auf die Hochschule bzw. das Institut, an dem studiert wurde. In der Regel sind vor allem die bekannten Fernhochschulen bei Arbeitgebern gut angesehen – und die, die eng mit Wirtschaftsbetrieben und größeren Konzernen zusammenarbeiten. Denn im Studium sollte nicht nur graue Theorie gepaukt werden, sondern auch, wie diese sich in der Praxis zum Vorteil für das Unternehmen einsetzen lässt. Daher sind hohe Praxisanteile auch in einem Fernstudium Pflicht. Wer gerne einmal im Ausland arbeiten möchte, sollte sich überlegen, gleich ein Fernstudium im Ausland zu absolvieren. Dies ist auch von Deutschland aus möglich und führt dazu, dass der dadurch erzielte Abschluss von ausländischen Arbeitgebern besser anerkannt – weil diesen bekannt – wird. Möglich ist dies beispielsweise an folgenden ausländischen Fernhochschulen:

Natürlich sind durch den erfolgten Bologna-Prozess auch deutsche Bachelor- und Masterabschlüsse im Ausland anerkannt. Allerdings gilt für deutsche Arbeitgeber ebenso wie für ausländische: Genommen wird vor allem das, was bekannt ist. Und für einen Briten ist die University of London einfach bekannter als etwa die Fernuniversität Hagen – um nur einmal zwei Beispiele herauszugreifen.

Fördert nun das Fernstudium die Karriere?

Zusammengefasst lässt sich sagen: Ja, ein Fernstudium fördert die Karriere. Es kann auch nützlich sein, wenn der Beruf gewechselt werden soll oder man sich aus anderen Gründen weiterbilden möchte (z. B. in der Elternzeit, um nicht den Anschluss zu verlieren). Allerdings gilt diese Aussage keinesfalls pauschal, denn ein Fernstudium ist nur dann positiv, wenn

  • es erfolgreich absolviert wurde
  • der Studiengang zum angestrebten Jobprofil passt und
  • auch Abschluss und Hochschule passend sind.

Foto: © Andres Rodriguez – fotolia.com

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